Xiaomi Redmi Note 14 Pro im Test

Das Xiaomi Redmi Note 14 Pro ist der kleine Bruder des Pro+. Dementsprechend ist die Ausstattung in einigen Punkten abgespeckt, der Preis allerdings auch. Mit seinem Preis von aktuell rund 275 Euro hat es das Potenzial eines richtigen Preis-Leistungs-Brechers! Konkurrenz gibt es in dem Segment mit Wasserschutz eigentlich nur von Samsungs Galaxy A55, das allerdings mit rund 365 Euro teurer ist.

Schickes und handliches Design mit IP68-Schutz

Xiaomi fährt beim Design der Redmi-Note-14-Serie eine einheitliche Linie. So kann man die Modelle untereinander kaum unterscheiden. Auch das Note 14 Pro schaut demnach ziemlich modern aus, mit seinen abgerundeten Längsseiten, die in einen schmalen Rahmen münden. Dem geringen Preis ist geschuldet, dass Xiaomi das Note 14 Pro komplett aus Kunststoff fertigt. Was halb so wild ist, denn die Verarbeitung ist trotzdem sehr gut. So fasst sich die matte Rückseite nicht nur sehr schmeichelhaft an, sie verhindert zudem unansehnliche Fingerabdrücke. Auch der Rahmen besteht aus Kunststoff, doch Xiaomi wertet ihn optisch auf: so sind die Längsseiten poliert, während Ober- und Unterseite mit einer matten Oberfläche versehen wurden.

Ein weiterer Pluspunkt dieser Bauweise: Das Redmi Note 14 Pro bringt nur 190 Gramm auf die Waage, erstaunlich leicht für ein Smartphone mit so großzügigem Display. Mit einer Gehäusedicke von nur acht Millimetern spielt es ebenfalls in der Spitzenliga mit. Selbst das Xiaomi 15 ist nicht schlanker.

Ein Hauch Premium bietet zudem die IP68-Schutzklasse, mit der das Redmi Note 14 Pro vor Wasser und Staub versiegelt ist. In der 300-Euro-Klasse findet man das sonst nur bei Samsung und selbst da nicht in der Stärke.

Großes Display mit sehr guter Qualität

Das Redmi Note 14 Pro bietet mit seinem 6,7-Zoll-Display reichlich Platz für Inhalte. Die Auflösung von 1.220 x 2.712 Pixeln sorgt für scharfe Bilder, während die 120-Hz-Bildwiederholrate eine angenehm flüssige Bedienung garantiert. Sein modernes Äußeres bekommt das Note 14 Pro von seinen vergleichsweise dünnen Displayrändern, so liegt die Screen-to-Body-Ratio bei nur 91 Prozent. Unter dem OLED verbaut Xiaomi einen optischen Fingerprintsensor, der wie üblich zuverlässig funktioniert. Geschützt wird das Panel übrigens durch aktuelles Gorilla Glass Victus 2, Xiaomi trägt zudem noch eine Schutzfolie auf.

Neben den technischen Aspekten stimmen beim Redmi Note 14 Pro auch die Messwerte aus unserem Testlabor: So garantieren eine hohe Grundhelligkeit von bis zu 506 Nits sowie gute Kontraste eine ordentliche Ablesbarkeit in Innenräumen. Dank einer maximalen Leuchtstärke von 1.081 Nits im Boost-Modus bleibt der Bildschirm auch im Freien noch gut erkennbar. Klar, Top-Smartphones bieten noch etwas mehr Leistung, aber für den Preis ist die Displayqualität top und deutlich besser als die von Samsungs A-Klasse.

200-MP-Hauptkamera bietet bei viel Licht eine starke Qualität

Bei der rückseitigen Kameraausstattung schlägt Xiaomi wieder mit Megapixeln um sich. Zumindest bei der Hauptkamera, die mit bis zu 200 Megapixeln auflöst. Davon hätte sie der Ultraweitwinkeleinheit am besten etwas abgeben können, denn der dortige Sensor löst nur mit 8 Megapixel auf. Zu dem Duo gesellt sich eine Makrokamera mit 2 Megapixeln.

Doch wie ist es um die Fotoqualität des Redmi 14 Pro bestellt? Bei der Hauptkamera fällt diese insgesamt sehr gut aus. So schießt man dank der hohen Auflösung bei Tageslicht sogar Fotos mit überragender Qualität. Nachts sind die Bilder gerade noch in Ordnung. Dank der 200 Megapixel ist sogar der digitale Zoom sehr gut nutzbar, zumindest bei viel Licht.

Wie bereits vermutet, fällt das Ultraweitwinkel durch die geringe Auflösung qualitativ zurück. Bei Tageslicht entstehen immer noch gute Aufnahmen, trotz vergleichsweise starkem Randabfall. Nachts sollte man von der Optik allerdings die Finger lassen. Die Makro-Kamera ist ein nettes Gimmick. Insgesamt ist die Kameraqualität des Redmi Note 14 Pro solide, mit einer bei dem Preis überraschend starken Hauptkamera.

Ansonsten ist der Funktionsumfang standesgemäß: Videos dreht man in 4K-Qualität ab, zudem gibt es einige Filter und Bearbeitungsfunktionen. KI-Features sind ebenfalls vorhanden. So kann man Bilder per KI erweitern, Objekte löschen oder den Himmel tauschen. Das alles funktioniert je nach Motiv mal mehr und mal weniger gut.

Redmi Note 14 Pro: Leistung genügt für den Alltag

Dem Redmi Note 14 Pro dient ein MediaTek Dimensity 7300 Ultra als Antrieb. Dazu bekommt man 8 GB RAM und 218 GB freien Speicher. In den Leistungs-Benchmakrs merkt man schnell die Limitierungen des Note 14 Pro, das dort eher verhalten abschneidet. Doch für den Alltag reicht die Performance allemal: Apps starten zügig, und auch beim Surfen oder Streamen läuft alles flüssig. Das Redmi mag somit zwar nicht die Geschwindigkeit eines Spitzenmodells erreichen, doch es arbeitet dennoch flüssig und zuverlässig.

Gaming ist natürlich ebenfalls möglich, hier muss man bei den Detailstufen allerdings Abstriche hinnehmen. Stark finden wir trotzdem, dass das Redmi Note 14 Pro eine sehr gute Kühlleistung erreicht und auch unter Volllast eine konstant hohe Leistung erbringt.

Kein aktuelles Android, aber viele Features

Softwareseitig wird das Redmi Note 14 Pro mit Android 14 ausgeliefert, das im letzten Jahr vorgestellt wurde. Man bekommt hier also nicht die aktuelle Version. Gleiches gilt für die Nutzeroberfläche, die noch bei HyperOS 1 verweilt, wo Xiaomi 15 und 15 Ultra bereits mit HyperOS 2 laufen. Aber auch das sollte bei dem Preis keine Überraschung sein. Mit ihrem Support-Versprechen von 3+4 Jahren rangiert Xiaomi eher am unteren Ende. Samsung bietet bei ihrer A-Klasse mittlerweile 6+6 Jahre, Motorolas Mittelklasse (Edge-Serie) bietet 5+5 Jahre – ist aber auch etwas teurer.

Bei den Features bietet Xiaomi viel Auswahl. KI-seitig ist Googles Gemini mit an Bord, der über langes Drücken der Power-Taste gerufen werden kann. Auch Circle to Search lässt sich aktivieren. Einen KI-Assistenten in der Notizen-App wie bei Xiaomis Top-Smartphones bekommt man beim Note 14 Pro hingegen nicht. Dafür kann man sich im Mi Browser Inhalte per KI zusammenfassen lassen.

Ansonsten zeigt sich die Oberfläche anpassungsfreudig und lässt sich auch individualisieren. Apps nutzt man auf Wunsch zudem mit zwei Konten gleichzeitig. Was etwas schade ist: Das Redmi Note 14 Pro unterstützt weiterhin kein vollwertiges Always-on-Display. Das von Xiaomi in den Einstellungen betitelte „Immer eingeschaltete Display“ erlischt nach zehn Sekunden. Ein weiteres Manko ist nach wie vor die vorinstallierte Bloatware. Ist natürlich auch dem Preis geschuldet.

Schwächen beim WLAN

Vernetzungstechnisch ist man mit dem Redmi Note 14 Pro gut aufgestellt, das Dual-SIM mit zwei Nano-Karten oder per E-SIM unterstützt. Außerdem ist 5G mit an Bord sowie Bluetooth 5.4 inklusive HiRes-Audio über LDAC. Auf Premium-Connectivity wie USB 3.1, Auracast oder Ultra-Wideband muss man in der Klasse verzichten.

Daheim surft man mit Wi-Fi 6. Leider hat das Redmi Note 14 Pro hier nicht den besten Durchsatz, sondern erreicht nur maximal 361 Mbit/s. Selbst für die Mittelklasse ist das wenig, vergleichbare Smartphones schaffen das doppelte.

Bei schlechter Verbindung zum Router, entweder durch Abstand oder Wände, kommt das Redmi auf 210,7 Mbit/s, was in dem Segment etwas unter dem Durchschnitt liegt.

Redmi Note 14 Pro mit sehr langer Akkulaufzeit und schnellem Laden

Xiaomi gehört zu den Herstellern, die sich selbst in der Mittelklasse nicht bei Akkukapazität und Ladeleistung lumpen lassen. Im Redmi Note 14 Pro steckt daher ein großer Akku mit 5.500 mAh, der für eine exzellente Akkulaufzeit von 17:10 Stunden verantwortlich ist. Für die Preisklasse ist das überdurchschnittlich gut.

Was man ebenso über die Ladeleistung sagen kann, die mit dem entsprechenden Netzteil 45 Watt beträgt. Das Netzteil legt Xiaomi übrigens auch in der Mittelklasse nicht mehr bei. Im Online-Shop kostet ein Original 30 Euro. Damit ist das Redmi Note 14 Pro dann in rasanten 23 Minuten auf 50 Prozent geladen. Nach 65 Minuten ist das Smartphone komplett voll.

Leichte Empfangsschwierigkeiten bei LTE

Bei ihren Top-Smartphones bietet Xiaomi mittlerweile durchweg sehr gute Empfangseigenschaften. Beim Redmi Note 14 Pro sind diese teils durchwachsen. So schneidet das Smartphone beim LTE-Empfang mit der Note „befriedigend“ ab. Grund dafür ist die niedrige Sendeleistung vor allem bei LTE 1800 MHz. Der 5G-Empfang bewertet unser Testlabor mit der Note „gut“ besser. Dort ist die Sendeleistung ebenfalls bei 1800 MHz sowie bei 2100 MHz sehr niedrig. Das wichtige Band N78 mit 3,6 GHz ist aber in Ordnung.

Bei der Telefonieakustik haben wir kaum etwas zu beanstanden. So ist die Sprachqualität gut und die Geräuschunterdrückung zumindest bei Straßenlärm auf einem hohen Niveau. Bei Stimmengewirr hat das Redmi allerdings ein paar Schwierigkeiten.

Fazit: Sehr gute Preis/Leistung

Wer auf der Suche nach einem soliden und robusten Mittelklasse-Smartphone für unter 300 Euro ist, macht dem Redmi Note 14 Pro 5G nichts verkehrt. Es bietet eine gute Ausstattung, solide Leistung und knipst zumindest bei der Hauptkamera starke Fotos. Obendrein ist die Verarbeitung für den Preisbereich überdurchschnittlich gut.

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